UCC oder Ukrainian Cultural Community: 18 erstaunliche KünstlerInnen sind in nur 6 Monaten zu BerlinerInnen geworden. Und wie? Indem sie Brücken zwischen ukrainischer und deutscher Kultur bauen. Viele von ihnen waren vor dem Krieg geflohen. Traumatisiert kamen sie hier an. Berlin öffnete ihnen die Türen zu einem ganz besonderen Ort zum Leben – einem ehemaligen Bordell am Ku’Damm. Hier, in der Stadt der Solidarität, wurden durch ihre Kunst Berliner zu Ukrainern – und umgekehrt.
UCC-Beiträge zur Berliner Kulturszene
18 erstaunliche ukrainische KünstlerInnen konnten Deutschland zeigen, was sie haben: ihre wahren Ängste. Emotionen. Traumata. Und das Wichtigste: ihre inspirierende Kunst. Sie haben 6 verrückte Monate hinter sich, die dank vieler helfender Hände möglich wurden. Die eigentliche Wohnsituation wurde von Maya Miteva’s SCOPE Berlin geregelt (einer gemeinnützigen Plattform für zeitgenössische Kunst, die Räume für Kultur zur Verfügung stellt). Weitere Unterstützung gab es vom Happy Immo Club, der WeiberWirtschaft eG, dem Transiträume e.V., der WITTE Projektmanagement GmbH und uns – AusserGewöhnlich Berlin.
Mit Hilfe vieler Unterstützer schwappte eine unglaubliche Welle der ukrainischen Kultur über Berlin – fast 40 Veranstaltungen in 24 Wochen.
– 17 Kunstausstellungen
– 6 Konzerte
– 15 besondere Veranstaltungen
Das Ereignis, das sie alle zusammenbrachte, war natürlich die Eröffnungsveranstaltung in der ehemaligen Bordellwohnung. Die Künstlerinnen und Künstler konnten es sich im wahrsten Sinne des Wortes gemütlich machen. Sie übernahmen den Ort und verwandelten ihn in ein einzigartiges Zentrum für ukrainische Kunst.
Neben den Veranstaltungen arbeitete UCC mit mehreren wichtigen Institutionen in Berlin zusammen, darunter der Ku’Damm selbst, die Zionskirche, die SLP Gallery und AusserGewöhnlich Berlin.
Die Verbindungen, die sie in Berlin geknüpft haben, könnten ein Leben lang halten und diesen jungen, talentierten Menschen zum Durchbruch in der harten deutschen Kunstszene verhelfen.
Eine der herausragenden Ausstellungen war „Testament of Bucha“ im Ku’Damm, in der das kulturelle Erbe der Ukraine durch die Brille der zeitgenössischen Kunst betrachtet wurde. Das Auto konnte nicht aus der Stadt entkommen, als das Feuer eröffnet wurde und alle Frauen (unter anderem Hanna) darin getötet wurden. UCC präsentierte daraufhin die Kunst der verstorbenen 14-jährigen Hanna.
Eine weitere bemerkenswerte Ausstellung war „You Know That You Are Human @ Points of Resistance V“ in der Zionskirche, kuratiert von Constanze Kleiner und Momentum Berlin. Mit den Augen von UCC und anderen Künstlern rief die gemeinsame Ausstellung zum Frieden auf und verurteilte die russische Aggression gegen die Ukraine.
Zusätzlich zu diesen Ausstellungen organisierte das UCC die Ausstellung „Ukrainization“ in der SLP Gallery im Bikini Berlin und eine Ausstellung in den Galerieräumen von AusserGewöhnlich Berlin. Durch diese Ausstellungen und Kooperationen ist es dem UCC gelungen, Kontakte zu 114 Institutionen, Verbänden, Galerien und Sammlern zu knüpfen, die dem UCC und seinen einzelnen Künstlern die Möglichkeit bieten, in der Kunstszene zu wachsen und erfolgreich zu sein.
UCC pflanzt ukrainische Samen in Berlin
Die Ukrainer sind in den Pool der Berliner Kultur eingetaucht. Mit den Ereignissen, die bereits stattgefunden haben, und denen, die wir für die Zukunft erwarten können, haben sie sich der Aufgabe gewidmet, ihren Platz in einer völlig ungewohnten Umgebung zu finden. Ob einzeln oder gemeinsam, UCC hat wirklich die Samen in der Berliner Kunstszene gepflanzt.
Einer der Höhepunkte ihrer Reise war die Aufnahme von Antony Reznik in das Portfolio „Emerging Artists“ der LUMAS-Galerie. Studenten der De Montfort University haben in Zusammenarbeit mit AusserGewöhnlich Berlin und 17ACADEMY die Podcast-Serie SHARE THE MIC mit einigen der UCC-Künstler durchgeführt. Wenn Sie hören möchten, wie Antony Reznik, Anastasia Pasechnik, Sofia Golubeva und Sofia Sudakova aus der Ukraine geflohen sind, können Sie sich unseren 17ACADEMY A Journey to Peace Podcast auf Spotify ansehen.
UCC, einzeln oder gemeinsam, haben viele kulturelle Brücken zwischen der ukrainischen und der deutschen Kultur geschlagen. Aber um ehrlich zu sein, ist es unmöglich, all ihre Arbeit in diesem einen Artikel unterzubringen. All die bunten Veranstaltungen, Konzerte, Performances und Ausstellungen haben Berlin das wahre Gesicht der Ukrainer gezeigt.
Die Ukrainian Culture Community Berlin (UCC) wurde mit dem Ziel gegründet, ein Unterstützungssystem für ukrainische Künstler und Kreative, die in der Stadt leben, zu schaffen.
Durch die Vernetzung und die vielen neuen Möglichkeiten gehen die Bewohner der UCC inzwischen ihre eigenen Wege. Mehr als die Hälfte von ihnen hat bereits eigene Wohnungen und Ateliers, und einige sind auf dem Weg zu einer erfolgreichen Kunstkarriere. Deshalb haben sie gemeinsam beschlossen, das UCC-Projekt Ende Dezember zu beenden.
Die Berliner Kreativszene hat ukrainischen Künstlern einen offenen Raum geboten, in dem sie zusammenkommen, Ideen und Ressourcen austauschen und gemeinsam an Projekten arbeiten konnten.
UCC sagt: „Wir möchten uns bei allen Beteiligten – Kreativen und Unterstützern – für ihr Engagement, ihre Flexibilität und ihren außergewöhnlichen Einsatz für die Ukrainian Culture Community Berlin bedanken!“
Wir wünschen den Mitgliedern der UCC alles Gute und freuen uns auf ihren weiteren Erfolg in der Welt der Kunst und Kultur.