Testament von Bucha: eine von tausenden Tragödien
Während der russischen Besetzung von Bucha versuchten Tamila Mishchenko,
ihre 14-jährige Tochter Hanna Mishchenko, Zhanna Kameneva und Maria Ilchuk mit dem Auto zu flüchten.
Noch in der Stadt wurden sie vom russischen Militär beschossen.
Das Auto fing Feuer. Alle Frauen starben.
Hannas Bruder Yevhenii Mishchenko spricht in seiner Videodokumentation über die Gräueltaten in Bucha und den Tod seiner Schwester und Mutter im Auto.
Mit dem Projekt „Testament von Bucha“, initiiert von Andriy Radnyuk und Roman Semenyshyn-Braescu bleibt ihre Geschichte in Erinnerung.
Das zerbombte Auto mitten in der idyllischen Szenerie des Ku’damms soll uns aufrütteln:
der Krieg ist real und das Exponat das Symbol für die brutalen Verbrechen, die im Moment mitten in Europa geschehen.
Eröffnet vom ukrainischen Botschafter Andriy Melnyk startete die Ausstellung gerade auf dem George-Grosz-Platz:
„Dieses Auto, das hinter mir steht, soll eine Mahnung sein.
Es soll ein Vermächtnis sein.
Ein Testament, dass dieser Krieg in seiner Brutalität nicht nachgelassen hat.
Ganz im Gegenteil, wir sind weiterhin mitten im Krieg und dieser Krieg richtet sich nicht gegen das Militär, oder nicht nur, sondern vor allem gegen ganz normale Menschen, wie wir alle, die heute da sind.“
Noch bis zum 15. September ist die „Testament von Bucha“ Ausstellung hier in Berlin zu sehen.
„Niemand darf den Krieg in der Ukraine ignorieren oder vergessen.
Als das Projekt „Testament von Bucha“ aufkam, konnten wir nicht untätig bleiben,
denn es ist ein Fenster zur Realität der heutigen Ukraine.
Es ist eine schmerzhafte Erinnerung an die Folgen des Krieges:
der Tod unschuldiger Menschen, das zerstörte Leben ihrer Angehörigen, zerstörte Städte und eine weltweite Tragödie“.
So Anastasia Pasechnik und Borys Artiukovych von der Ukrainischen Kulturgemeinschaft (UCC).
Die UCC hat sich auch bereiterklärt die Kunst der 14-jährigen Hanna Mishchenko zu präsentieren und zu verkaufen.
Das gesammelte Geld wird dann den Familienangehörigen der Opfer in der Ukraine zur Verfügung gestellt.
Die Stiftung AusserGewöhnlich Berlin unterstützt „Testament von Bucha“, weil wir erkennen müssen, dass Krieg niemals nur die anderen angeht.
Wenn Menschen andere Menschen vernichten wollen, ist dies immer eine Mahnung an die gesamte Menschheit.
Wir dürfen nicht erst aufwachen, wenn sogenannte „Kriegsverbrechen“ verübt werden.
Der Krieg selbst ist das Verbrechen.
„Testament von Bucha“ ist der laute Warnruf, dass wir alle, jeden Tag, am Frieden arbeiten müssen.