Charel Feiereisen (Greenbox GmbH) und Dr. Henning Heppner von InfraLab Berlin ©AusserGewöhnlich Berlin
Das Künstler-Dorf Hometown bekommt eine Green Box ©AusserGewöhnlich Berlin
Die Green Box hat sich mit Wandelism verbündet und baut Riesen-Iglus, die ihr „Dome“ nennt. Und das am Zoo. Wir verstehen nur Bahnhof.
Wir verbinden Berlins Urban Tech mit Berlins Urban Art und alle profitieren davon. Viele Startups und Kreative suchen nach zentralen Räumen. Die gibt es zwar, sind aber inzwischen teuer. Und die Glücklichen, die es endlich ins Zentrum geschafft haben, sehen sich mit dem nächsten Hindernis konfrontiert: dass das kreative Ökosystem drum herum fehlt.
Genau diese Aufgabe wollen wir lösen und mit Urban Tech nachhaltige, kreative Umgebungen schaffen. Unsere Green Box, die wir hier am Zoo mit dem Künstlerkollektiv Wandelism installieren, gilt dazu als unser Pilotprojekt.
Smart City zum Anfassen und erleben ©AusserGewöhnlich Berlin
Was ist denn „Urban Tech“?
Hinter Urban Tech verstehen wir Technologien, die durch ihre Innovationen eigentlich vernachlässigte und unnutzbare Orte, Flächen und Gebäude reaktivieren und schnell nutzbar machen. Das fängt ja schon bei der Stromversorgung und Klimatisierung an. Greenbox übernimmt hier die Rolle des “Curators” und vernetzt dazu die geeigneten Startups aus den Bereichen, Technik, Infrastruktur, Mobilität, Energie und Digitalisation mit den bestehenden Anbietern solcher Leistungen.
Zum Beispiel arbeiten wir an der Verbesserung von elektrisierter Mobilität und der Vernetzung intelligenter Gebäude.
Work in Progress ©AusserGewöhnlich Berlin
Hast du ein konkretes Beispiel für eines dieser Urban Tech Unternehmen?
Für den Bereich “Mobility” könnte man ebee vorstellen, welche Ladestationen für Elektrofahrzeuge im urbanen Raum entwickeln – in Straßenlaternen integriert. Bei der Umsetzung müssen zahlreiche Partner involviert werden: Vom Stromanbieter über Car Sharing Firmen, bis hin zum Land Berlin, dessen Laternen dazu genutzt werden sollen. Es geht dabei immer darum Synergien zu nutzen, bereits Vorhandenes zu integrieren, zu kooperieren und weiter zu entwickeln.
Nur so können wir von einer gelungenen Wertschöpfungskette reden – für alle von Betreiber bis zum Endverbraucher – und die Stadt damit wirklich nachhaltig “smart” und effektiv machen. In unserer Greenbase Datenbank kooperieren wir dazu mit über 5000 Unternehmen aus allen relevanten Bereichen.
Künstler Senor Schnu beim Bau der Green Box ©AusserGewöhnlich Berlin
Alle reden von „Smart City“, aber ist das was ihr macht nicht zu klein, um wirklich beispielhaft dafür zu stehen?
Im Gegenteil. Ein großes Projekt, wie z.B. das Tegel Projekt, braucht Jahre bis zur Realisierung. Wir reagieren aber dynamisch und unmittelbar da, wo es brennt, wo Platz auch nur für kurze Zeit ist, aber Bedarf besteht.
Dr. Henning Heppner, die Künstlerinnen Anne Bengard und Johanne Keimeyer bei Hometown Berlin ©AusserGewöhnlich Berlin
Es geht uns auch um Interdisziplinarität und „Bottom up“- Konzepte, darum alle diversen Beteiligten transparent mit einzubeziehen und im Kollektiv zu entwickeln und zu wachsen. Das garantiert ein viel höheres Engagement aller Teilnehmer, weitaus relevantere Resultate, schnellere Lernprozesse und eine positivere öffentliche Aufmerksamkeit.
Greenbox ist bei allem Betreiber, aber auch Kurator, der dieses dynamische „Tech Eco-System“ mit neuen Bereichen – wie hier eben Kunst – verbindet.
Das schafft neuen Raum für Innovation: Startups, Kreative und Techunternehmer treffen dabei auf führende Unternehmen. Nur natürlich, dass da ganz neue Lösungen im Bereich „Smart City“ entstehen.
Bald wird es noch eine Green Box am Zoo geben ©AusserGewöhnlich Berlin
Ist das auch ein Lösungsweg für andere schnell wachsende Zukunftsstädte?
Natürlich. Wir reden bereits mit verschiedenen Städten und bekommen viel positives Feedback. Die temporär freien Flächen in wachsenden Städten bieten viel mehr Möglichkeiten, als sie nur mit Parties zu bespielen. Sie stecken voller Potential, welches mit dem richtigen Setup auch für ein paar Jahre bespielt werden kann. Wir arbeiten hier an einem Modell, was überall anwendbar ist.
Vielen Dank für das Interview.
Marco Hintze, Yakone OHG ©AusserGewöhnlich Berlin
Keimeyer bei Hometown ©AusserGewöhnlich Berlin